Science Slam im Wiener Metropol 9.12.2013

Trotz vorweihnachtlichem Veranstaltungsstress war das Metropol in Wien randvoll. Für einen Abend wurden Punschstandbesuche und Weihnachtsfeiern gegen grandiose wissenschaftliche Präsentationen getauscht.

Fusionsphysiker Daniel Weiss spielte Amor für den zunächst unattraktiven schweren Wasserstoff und den nicht hübscheren superschweren Wasserstoff und zeigte, wie sich die beiden bei ausreichender Hitze „verknallen“ – fusionieren – und uns in Zukunft mit Energie versorgen könnten. Petra Pajic erklärte mit vollem Körpereinsatz und einer anschaulichen Spielzeug-Metapher das Prinzip der Quantenkryptographie. Nach entsprechender Schulung konnte das Publikum ein auf der Votingkarte verstecktes Rätsel selbstständig decodieren. Die Suppe, die Harald Mattenberger für das Publikum kochte, musste er nicht alleine auslöffeln. Unter dem Motto „Zero Waste“ veranschaulichte er den oft beschwerlichen Weg, aus (Alltags)Schrott wertvolle Ressourcen zurückzugewinnen – Recycling für Fortgeschrittene.

Barbara Fischer deckte den evolutionären Pfusch beim menschlichen Becken auf, der die Geburt beim Menschen zum Millimeter-Krimi werden lässt. Ihr gelungener und mit edlem Humor garnierter Auftritt war aber alles andere als eine schwere Geburt. Lara Lammer blickte in die Zukunft der Altenpflege im eigenen Zuhause. In einer dramatischen Präsentation verkörperte sie abwechselnd den freundlichen Roboter „HOBBIT“ und seine zu pflegende Klientin. Über Wirkung und Nebenwirkungen des Kaiserschnitts klärte die Medizinerin Carina Maurer auf. Die vermeintlich einfache Lösung für schwierige Geburten mit dem – offensichtlich evolutionär bedingten – schmalen menschlichen Becken ist aber kein Patentrezept. „Verflixt und zugenäht“, am Ende ist eine natürliche Geburt doch die bessere Alternative.

Das Publikum diskutierte angeregt und verteilte am Ende die meisten Punkte an Barbara Fischer, die dann von SC Elisabeth Freismuth in Vertretung von Wissenschaftsminister Töchterle zum Slam Champion gekürt wurde. Damit räumte die Evolutionsbiologin nicht nur ein iPad ab, sondern qualifizierte sich auch für das nationale Slam-Finale am 4.4.14 im Rahmen der „Langen Nacht der Forschung“.

Barbara Fischer gewinnt den Science Slam mit der Präsentation „Kindsköpfe und evolutionärer Pfusch“

Lara Lammer: „HOBBIT, ein Roboter für ältere Menschen in Ihrem Zuhause“

Daniel Weiss: „Kernfusion: Wie die Sonne in den Donut kommt“

Petra Pajic: „Quantenkryptographie

Carina Maurer: „Der Kaiserschnitt – verflixt und zugenäht?!?“

Harald Mattenberger: „Zero Waste“