In der Volkshalle des Wiener Rathauses wurde am 10. April beim Science Slam „Wien 2025“ die Zukunft der Stadt thematisiert. Der Landschaftsplaner Thomas Schauppenlehner (BOKU) redete nicht nur über Partizipation, sondern setzte sie gleich aktiv ein. Schon beim Eingang konnten die Besucherinnen und Besucher mit Tintenkiller ihre – noch unsichtbaren – Visionen für Wien auf ein Plakat malen. Während der Performance wurde dieser „Crowdsalat“ dann mittels Tintenspray sichtbar gemacht. Fazit: viele Köche verderben NICHT den (Planungs-)Brei! Mit den richtigen Partizipations-Werkzeugen kann Stadtplanung besser und nachhaltiger werden – und wird besser akzeptiert.
Nikolaus Rab:„Woher kommt der Wiener Strom 2025?“
Ana-Maria Simionovivi: „Unsichtbare Wände oder Wenn die Gastgeberin einschläft“
Doris Österreicher: „Energie in der Smart City“
Thomas Schauppenlehner: „Crowdsalat: Warum viele Köche nicht zwangsweise den Brei verderben“
Architekturtheoretikerin Ana-Maria Simionovici (TU Wien) tauschte ihren Architekten-Bauhelm gegen eine leuchtende Denkerkappe, um über den zukünftigen Wohnbau nachzudenken. Speziell ging es um partizipative Wohnprojekte und die Wechselwirkung zu gesellschaftlichen Konventionen. Die „Denkdienstleistungsabteilung“ für AchritektInnen der Zukunft beforscht andere Wohnkulturen, neue Planungsprozesse und Wohnformen und zeigt, wie Architektur die Gesellschaft beeinflusst und umgekehrt.
Bewaffnet mit vielen bunten Smarties entführte Doris Österreicher (AIT) in die „Smart City“ der Zukunft, die mit der verfügbaren Energie effizienter umgeht. Die intelligente Verteilung von Primärenergie, Nutzung von Abwärme und dezentrale Speicherung von kurzfristigen Erergieüberschüssen wurde farbenfroh and appetitanregend demonstriert. Dazu müssen die urbanen Energiefresser Mobilität, Industrie und Gebäude (passenderweise in Form von Legomodellen dargestellt) in Zukunft intelligent miteinander vernetzt werden. Wie die Energie in Smart Cities, wurden dann auch die Smarties an das Publikum verteilt – sozusagen die angestrebte optimale Ressourcennutzung.
Der Mathematiker Nikolaus Rab (TU Wien) versuchte schließlich einen göttlichen Blick in die Zukunft, um die Frage nach der Herunkt des Wiener Stroms im Jahre 2025 zu diskutieren. Im griechischen Götteroutfit erklärte er die Energieversorgung der Zukunft. Mittels komplexer mathematischer Simulationen erforscht er das perfekte Verhältnis von Versorgungssicherheit, Preis und Umweltfreundlichkeit der Stromerzeugung in allen erdenklichen wirtschaftlichen Szenarien. So soll die Energieversorgung besser planbar werden, damit wir im Jahr 2025 nicht im Dunkeln sitzen.
Das erleuchtete Publikum kürte schließlich den Götterkandidat Nikolaus Rab zum Slam Champion des Abends. Als Belohnung gab es – thematisch passend – eine stromerzeugende Solartasche, die zwar nicht ganz versorgungssicher aber bestimmt umweltfreundlich ist!